„Schaut mal, was ich zu Hause gefunden habe!“

EIN EIGENES FUNDSTÜCK UNTERSUCHEN, GESTALTEN UND VORSTELLEN
Quellenarbeit im Geschichtsunterricht der 6. Klasse

Es ist ein regnerischer Freitagabend, als Detektiv Detlef mit seinem Hund Spürnase nach Hause kommt. Der Tag war anstrengend. Eigentlich möchte Detlef nur noch die Füße hochlegen und das Club-Spiel schauen.

Er hat die Tür noch nicht ganz geöffnet, da stürmen ihm seine Kinder entgegen. „Papa, Papa, schau mal, was wir auf dem Dachboden gefunden haben!“, rufen sie und strecken ihm stolz einen ausgeblichenen, zerknitterten Zettel entgegen. Detlef nimmt das Fundstück und faltet es auseinander. „Aha, ein altes Foto“, bemerkt er sofort und will es seinem Sohn zurückgeben, aber der winkt ab. „Nein Papa, du sollst uns helfen!“ „Wobei?“, erwidert Detlef, der noch immer seinen nassen Mantel anhat und langsam eine Pfütze im Flur hinterlässt. Aber die Kinder gönnen ihm keine Pause. „Wer ist das auf dem Foto? Ist das alt? Warum haben die Personen so komische Sachen an? Was machen die da mit dem Wagen? Warum ist das ausgedruckt und nicht digital?“ „Jaja, ist ja schon gut“, Detlef muss fast ein wenig lachen. Schließlich haben sich die Kinder das Suchen und Aufspüren bei ihm abgeschaut. „Also gut, ich helfe euch, etwas über das Foto herauszufinden. Aber dafür müssen wir vorgehen wie ein Detektiv und jedes noch so kleinste Detail gaaanz genau untersuchen“ …

Nach dieser kleinen Geschichte zur Einstimmung waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a, b und c motiviert, es Detlefs Kindern gleich zu tun und zu Hause ein Fundstück aufzuspüren. Detektiv Detlev stellte den Mädchen und Buben auch eine ausführliche Checkliste zur Verfügung, die dabei half, die gefundenen Schätze zu untersuchen. Wie groß ist meine „Quelle“ zur Familiengeschichte? Aus welchem Jahr stammt sie? Wem hat sie gehört? … Viele Informationen mussten herausgefunden werden und neue Fragen ergaben sich, sodass immer wieder weiter recherchiert und „geforscht“ wurde. Am Ende konnte den Mitschülerinnen und Mitschülern die eine oder andere „Kuriosität“ mit vielen interessanten Hintergrund-Geschichten vorgestellt werden – so kann die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht auch einmal ganz persönlich gestaltet werden!

Einen Einblick in die beeindruckende Vielfalt geben folgende Beispiele aus der Klasse 6b:

 

 

 

 

 

 

 

… ein Hobel, der seit vielen Generationen im Familienbesitz ist und in der eigenen Schreinerei zur Herstellung hochwertiger Möbel immer noch verwendet wird

 

 

 

 

 

 

 

 

… eine ebenfalls bereits mehrmals vererbte Form zur Herstellung eines Tauftalers aus Schokolade als Geschenk für den Paten, die in der familieneigenen Konditorei bis heute zum Einsatz kommt

 

 

 

 

 

 

 

 

… der Reservistenkrug des in der bayerischen Armee dienenden Josef Graser aus dem Jahr 1909

… sowie die Petroleumlampe „Feuerhand Sturmkappe“, die die Großeltern als Erinnerung an ihre guten, aber auch schweren Zeiten aufheben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

…ein Rechenbuch für die 5. Klasse der Volkshauptschule aus dem Jahr 1930, das dem Vater bei einer Wohnungsauflösung in die Hände fiel und das unter anderem einen Einblick in die damalige Schrift bietet

 

 

 

 

 

 

 

 

…eine Gedenkmünze, die anlässlich der Olympischen Spiele in München 1972 herausgegeben wurde und die sich freiwillige Helfer damals als Erinnerungsstück gekauft haben

 

 

 

 

 

 

 

 

… Briefmarken aus dem Irak aus den 1970er Jahren, die eine Mutter als Erinnerung an ihren Vater im Geldbeutel aufhebt

 

 

 

 

 

 

 

 

… das erste Handy, das eine Mutter 1995 zu Weihnachten bekommen hat – sehr groß und schwer – und man konnte damit nur telefonieren und kurze Textnachrichten verschicken!

 

Heike Hierl

 

 

 

Revolution!

Was für den Geschichtslehrer spannend klingt, muss nicht automatisch für die Klasse gelten. Wie also kann man 8-Klässler dazu bringen, sich mit den Ereignissen rund um die Französische Revolution zubeschäftigen? So erhielten die Klassen 8A und 8B den Auftrag, währen der Online-Stunden Quellen zu lesen und auszuwerten, sich durch Schaubilder und Infotexte zu kämpfen und das Erarbeitete so aufzubereiten, dass es kindgerecht erklärt wird:

Entwirf ein Buchcover passend zur Französischen Revolution. Du kannst zeichnen, malen oder eine Collage erstellen. Vergiss nicht, dich als Autor/in anzugeben. Gestalte zu den Arbeitsaufträgen jeweils eine passende Buchseite. Sei kreativ und achte darauf, dass sowohl Informationstexte als auch gestalterische Elemente vorhanden sind. Du kannst mit Sprechblasen arbeiten, Comics zeichnen, Zeitungsartikel verwenden…. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hake auf dem Arbeitsplan zuverlässig ab, welche Aufgaben du erledigt hast. Nutze die Geschichtsstunden nach Stundenplan. In regelmäßigen Onlinekonferenzen kannst du Fragen stellen und über deinen Lernfortschritt berichten.

Gut, einige SchülerInnen mussten erst überzeugt werden, dass man sich Themen auch selbst erarbeiten kann und es nicht zwingend erforderlich ist, alles vom Lehrer erzählt zu bekommen. Und so entstanden nach und nach tolle, kreative, liebevoll gestaltete Sachbücher, die zeigen, dass Geschichte Spaß macht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Babett Schauer mit den Klassen 8A und 8B

Spannendes über Ritter und Burgen

Ritter und Burgen – das ist das, woran man denkt, wenn man den Begriff Mittelalter hört. Die Klasse7A zeigte dafür großes Interesse und nutzte die Zeit des Online-Unterrichts, um sich ganz genau mitdem Leben auf der Burg und dem Alltag eines Ritters auseinanderzusetzen. Anhand unterschiedlicher Arbeitsaufträge entstanden kreative Themenhefte, die die SchülerInnenmit Stolz präsentierten. Besonders viel Spaß hatte die Klasse beim Gestalten eines eigenen Wappensoder beim Erstellen eines Tischsitten-Buches.

Babett Schauer mit der Klasse 7A

Im Alten Ägypten gibt es viel zu entdecken

Eifrig und mit sehr viel Engagement bastelte und gestaltete die Klasse 6D während des Online- Unterrichts ein Lapbook über das Alte Ägypten. Während der Videokonferenzen recherchierten die SchülerInnen in einer eigens für sie zusammengestellten Materialbox zu den verschiedenen Themen, falteten die Mini-Bestandteile für das Lapbook (was manchmal gar nicht so einfach war) und stellten Fragen zu Inhalten, die sie besonders interessierten. So vergingen die Geschichtsstunden wie im Flug und am Ende konnten alle ein überaus gelungenes Ergebnis präsentieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Babett Schauer und die Klasse 6D

Abschied von Freund und Künstler Vittore Bocchetta

Veränderungen in der Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit

Am 18. Februar dieses Jahres erreichte die Nachricht vom Tod Vittore Bocchettas den Verein Dokumentationsstätte, die Stadt Hersbruck und unsere Schule im Lockdown.

Am 15. November 2020 hatten noch mehrere hundert Schüler*innen mit ihrer Unterschrift dem Künstler zum 102. Geburtstag nach Verona in Italien gratuliert. Der Maler des Bildes in unserer Aula war Zeitzeuge und Überlebender des KZ Hersbruck, großväterlicher Freund und Brückenbauer aus einer fremden, verstörenden Vergangenheit in die Zukunft unserer Schüler*innen. Eine häufige Eingangsfrage in meinem Religionsunterricht war: Wie geht es dem Herrn Bocchetta?

Viele Jahre lang war Bocchetta im Schulalltag gegenwärtig. Schüler*innen begegneten ihm bei Zeitzeugengesprächen in Hersbruck persönlich, sie hatten eine eigene Erinnerung. Andere kamen durchs Erzählen in Verbindung und interessierten sich für sein Schicksal, sein Leiden und Überleben, sein Wohlergehen in hohem Alter. Sie identifizierten sich und fühlten mit. Unsere noch nicht so ferne lokale Geschichte bildete den Rahmen. Es ging immer um die Frage: Was ist human im Vergleich zu den Unmenschlichkeiten der NS-Zeit und im KZ Hersbruck?

Ich habe in allen Jahrgangsstufen und allen Klassen in Religion von den Menschen und ihren Lebensläufen in der Nazi-Zeit, im KZ und danach, und von der Deportation der Sinti aus Hersbruck erzählt. Bilder, Texte und Videos machten das (Un)Menschliche anschaulich. Am meisten bei der
Sache waren Schüler*innen der 5. und 6. Klassen.

Der Gedenktag der Opfer des Faschismus am 27. Januar war ein regelmäßiger Anlass. Die Schule warb in Elternbriefen zur Teilnahme an Gedenkfeier und Gottesdienst. In einer Lichterkette am Häftlingsweg konnten Schüler*innen und Familien ihrer Betroffenheit mit dem Licht der Kerzen Ausdruck geben.

Vittores Geburtstag am 15. November wurde „gefeiert“. Zum 100sten sang ein Chor aus allen Schüler*innen „Die Gedanken sind frei“ als Gruß nach Verona. Wir hätten Vittore gern vor seiner Wohnung in Verona überrascht, aber es fand sich kein Sponsor für den Flug mit mehr als 600 Schüler*innen.

In einer „Menschenkette statt Lagerzaun“ im Jahr 2012 umstellten 1100 Schüler*innen aus allen Hersbrucker Schularten das KZ-Gelände. Mit dabei war damals Lju­biša Letiċ aus Novi Sad in Serbien, der ebenfalls KZ und Doggerstollen überlebt hatte. Das Ereignis war ein schulübergreifendes Event, nachvollzogene Geschichte, ein Lehrstück in Geografie und europäischer Verständigung zugleich.

Landkreis und Schule kauften das Gemälde „Consumati“ im Original. Es hängt in der Aula und wird immer wieder von Klassen zum Nachdenken herangezogen. Wir wählten bewusst ein Bild mit aktuellem gesellschaftlichem Thema, mit dem sich V. Bocchetta bleibend in der Schule vorstellt. In der Aula des PPG lädt die Skulptur „Incubo“ (Alptraum) zum Besuch ein. Beide Kunstwerke im öffentlichen Raum ergänzen den „Schwarzen Kubus“ des DokuOrtes am ehemaligen KZ-Gelände und die Skulptur „Ohne Namen“ am Rand des Rosengarten. Von der Schule aus erreichbar in Frei- und Vertretungsstunden zur Illustration der lokalen Geschichte.

In den letzten beiden Schuljahren gab es nachmittags eine AG zur „Geschichte des KZ Hersbruck- damals und heute“. Interessierte Schüler*innen befassten sich intensiver mit den Ereignissen des Nationalsozialismus in Hersbruck und begegneten Menschen, die an die Verbrechen dieser Zeit erinnern und für eine menschliche Gegenwart und Zukunft arbeiten.

Ein Jahrzehnt Erinnerungs- und Gedenkarbeit zum KZ Hersbruck zeigen, dass die Inhalte des Lehrplans in Geschichte, Sozialkunde, Religion und Ethik vor allem dann im Leben von Schüler*innen eine Rolle spielen, wenn sie Bezugspunkte im Alltagsleben haben. Die drei wichtigsten Bezugspunkte waren: Begegnung und Identifikation mit Menschen, die selbst berichten können; Dokumentation und Erläutern der lokalen Geschichte möglichst nahe an der Familiengeschichte; Verbindung mit den öffentlichen Gedenktagen und Ereignissen. Nach Vittore Bocchettas Tod haben wir keine Zeitzeugen erster Hand mehr. An ihre Stelle treten Audio- und Video-Dokumente sowie die Erzählung aus zweiter Hand: „Ich habe Vittore Bocchetta gekannt, und Lju­biša Letiċ und Franz Rosenbach“. Als Video empfehle ich den Film „Non dimenticare“ von 2009 über Vittore Bocchetta – Künstler und Widerstandkämpfer
(https://www.youtube.com/watch?v=46dpv3paPMA).

Thomas Wrensch,

Pfr. und Religionslehrer, Vorsitzender Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.

 

Kreatives aus einem besonderen Schuljahr

Dass Lernen in geteilten Klassen oder im Distanzunterricht auch Spaß machen kann und nebenbei noch die Kreativität fördert, haben die SchülerInnen seit November 2020 bewiesen. Da ist man als Lehrerin doch oftmals sehr gerührt, mit wie viel Engagement, Ehrgeiz und Liebe an den Zeitungstagebüchern (Klasse 8A), den Lektüreportfolios (Klasse 9D) oder am Basteln eines mittelalterlichen Dorfes (Klasse 7A) gearbeitet wurde. Weiter so!

Babett Schauer

 

 

Vittore wurde 101 Jahre – die JSR gratulierte

Am 15. November 2019 wurde Vittore Bocchetta 101 Jahre alt. Schülerinnen und Schüler der  AG KZ Hersbruck, damals und heute, hatten ein Glückwunschplakat vorbereitet und seit Tagen in der Aula unterzeichnen lassen. Unsere Schulleitung gratulierte mit einem italienischen Text, Schüler mit Namen und kleinen Zeichnungen. Am Geburtstag ging ein Foto der Geburtstagsblume direkt nach Verona, und noch am Abend bedankte sich Vittore durch seinen Neffen Alberto Bocchetta. Er hatte tatsächlich an seinem Geburtstag seine Wohnung verlassen und war bei einer Preisverleihung anlässlich seines Geburtstags anwesend. „Vittore wurde 101 Jahre – die JSR gratulierte“ weiterlesen

Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Am 17. bzw. 19.10.2017 fuhren die 10.Klassen gemeinsam mit ihren Geschichtslehrern nach Flossenbürg.

Nach einer 1 ½ stündigen Fahrt standen wir vor dem Tor der Gedenkstätte, wurden in Gruppen aufgeteilt und einem Rundgangsleiter zugewiesen. Für uns ging es zuerst zu dem ehemaligen Eingangstor, von dem, im Gegensatz zu damals, nur noch wenig zu erkennen ist. An dieser Stelle klärte uns unsere Rundgangsleiterin zum einen über die Größe des ehemaligen Konzentrationslagers auf, zum anderen schilderte sie uns, wie der Eingang früher aussah. Ihre Erzählungen veranschaulichte sie durch alte Fotografien, sodass wir einen beklemmenden Eindruck von der Lagerzeit bekamen.

Anschließend entschieden wir uns, in das kleine Museum zu gehen, das im ehemaligen Duschhaus untergebracht ist. Zahlreiche Ausstellungsstücke gaben uns einen Eindruck vom Leben der KZ-Häftlinge. Danach wurden wir in den Keller geführt, wo wir den noch im Original erhaltenen Duschraum zu Gesicht bekamen. Hier wurde uns erzählt, welchen Qualen die Häftlinge ausgesetzt waren. Wir erfuhren, dass sich die Lageraufseher einen Spaß daraus machten, die nackten Körper der Inhaftierten abwechselnd mit heißem und kalten Wasser abzuspritzen oder wahllos Häftlinge schlugen. In Erinnerung bleibt sicherlich das Zitat von Bocchetta, das mit schwarzen Buchstaben an die weiß getünchte Wand geschrieben wurde: „Hier haben wir nicht unsere Kleidung verloren – sondern unsere Seele!“

Am späten Vormittag besuchten wir den Ehrenfriedhof, den Platz der Nationen unterhalb einer kleinen Kapelle, und wurden von dort aus in das so genannte Tal der Toten geleitet. Hier befindet sich auch das Krematorium. Wir durften selbst entscheiden, ob wir diesen Ort des Grauens von innen besichtigen, oder lieber davor auf die anderen warten wollten. Da man den originalen Verbrennungsofen, in dem Tausende von Leichen verbrannt wurden, sehen kann, war sich unsere Rundgangsleiterin nicht sicher, ob wir dieser emotionalen Belastung standhalten. Deshalb überließ sie uns die Entscheidung.

Als wir zurück auf dem ehemaligen Appellplatz waren, bekamen wir kurz Zeit, uns auszuruhen. Wir hatten diese Möglichkeit – die Häftlinge im KZ mussten bei Wind und Wetter funktionieren, wenn sie eine Überlebenschance haben wollten. Kurze Zeit später liefen wir zum nahe gelegenen Steinbruch. Diesen Weg nahmen die KZ-Insassen täglich. Dort angekommen, wurde uns erzählt, wie hart die Arbeit an diesem unwirklichen Ort war, wie hart die Häftlinge schuften mussten, welch unvorstellbar schwere Aufgaben sie zu erfüllen hatten. Besonders eindringlich war die Schilderung, dass die Aufseher aus Freude am Quälen in den Wintermonaten Wasser auf die Steinstufen schütteten, damit der Weg für die Häftlinge mit ihren Holzschlappen noch beschwerlicher wurde.

Den Kopf voller Eindrücke trafen wir uns am frühen Nachmittag wieder am Bus. Einige sprachen gleich auf der Heimfahrt über ihre Erfahrungen, viele stellten noch Fragen und irgendwie hat man gespürt, dass diese Exkursion bei jedem Spuren hinterlassen hat.

aufmerksame Zuhörer
aufmerksame Zuhörer
im Häftlingsbad

(Bericht der Schülerinnen und Schüler der Klassen 10B und 10E)

Martin Luther in Fach Religion

Martin Luthers reformatorische Erkenntnis – mal anders…

Martin Luther und der Gang der Reformation ist ein wichtiges Kapitel im Religionsunterricht der Jahrgangsstufe 8. Kernelement ist hier Martin Luthers Suche nach einem gnädigen Gott, denn er und seine Zeitgenossen sahen Gott als strafenden Richter, der die Menschen nach dem Tod allesamt aufgrund ihrer Sünden ins Fegefeuer verbannte. Seine reformatorische Erkenntnis, die er während des berühmten „Turmerlebnisses“ erlangte, änderte seine Vorstellung jedoch grundlegend und führte zur Erneuerung der Kirche.

Die Klasse 8c sollte dieses neue Gottesbild Luthers seiner ehemaligen mittelalterlichen Gottesvorstellung in künstlerischer Form gegenüberstellen. Hierbei sind sehr individuelle sowie äußerst kreative Schülerprodukte entstanden.

 

Nina Trentinaglia

 

Exkursion ins Mittelalter

Das Thema Mittelalter begegnet uns in der 7. Jahrgangsstufe immer wieder. Sowohl im Deutschunterricht, als auch im Geschichtsunterricht nimmt es einen großen Platz im Lehrplan ein.

In der Zeit vor Weihnachten beschäftigte sich die Klasse  7a intensiv mit der Zeit zwischen 500 und 1500 v. Chr. Ein Lernzirkel im Fach Geschichte ließ die Schüler unter anderem erleben, wie es auf einer mittelalterlichen Burg zuging und wie man sich das Leben eines Ritters vorstellen muss. Im Deutschunterricht stand mittelalterliche Literatur auf dem Plan.

In diesem Zusammenhang bot sich eine Exkursion in die Stadt Nürnberg an. Wir buchten eine Führung, die auf dem Buch „Oskar und das Geheimnis der verschwundenen Kinder“ von Claudia Frieser basiert, in dem es um den Jungen Oskar geht, der ins mittelalterliche Nürnberg reist und dort in einen spannenden Kriminalfall verwickelt wird.

 

Am 14. Dezember 2017 machte sich die Klasse 7a, begleitet von Frau Heider und Herrn Scharwies, mit der Bahn auf nach Nürnberg. Aufgrund einer Störung des Zugbetriebs gestaltete sich der Weg dorthin recht schwierig, doch mit einiger Verspätung erreichten wir doch noch den Startpunkt der Führung – die Spitalapotheke. Von dort aus machten wir uns auf eine Entdeckungstour historischer Orte rund um das Heilig-Geist-Spital. Unsere Exkursionsleitung Doris Ritter berichtete uns spannende Details über das Leben in Nürnberg im Mittelalter, immer verknüpft mit der Geschichte des Jungen Oskar. So erfuhren wir, welche Schauplätze aus dem Buch noch heute zu finden sind und allerlei Interessantes über das Leben in dieser Zeit.

Trotz eisiger Temperaturen hörten wir gespannt zu. Nach der Führung blieb noch kurz Zeit, sich auf dem Christkindlesmarkt mit einem Kinderpunsch aufzuwärmen.

Madlen Heider