Bewegte Pause

Spiele auf dem Schulhof gehören zu einer alten, vielerorts allerdings nahezu vergessenen Bewegungskultur. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht Kultus und die Initiative „Bewegte Schule / Pause“ rief damit alle Schulen dazu auf, mehr Bewegung in ihren Lern- und Lebensraum zu bringen.
Unter bewegter Pause verstehen wir Pausen, in denen das Sich-Bewegen der SchülerInnen angeregt, unterstützt und gefördert wird.

In einem Häuschen befinden sich hierzu die unterschiedlichsten Spielgeräte: Springseile, Gummitwist, Jonglierbälle, Softbälle, Geschicklichkeitsspiele, Balancierstelzen, Hula-Hoop-Reifen, Pedalos und vieles mehr. Bei der Grundausstattung wurden die Wünsche der Schüler natürlich berücksichtigt.
In der Pause können sich nun die jüngeren Schüler und Schülerinnen Geräte ausleihen und alleine oder in der Gruppe ihre Geschicklichkeit trainieren, ihrem Bewegungsdrang nachkommen und von der „Kopfarbeit“ im Unterricht abschalten und neue Energien sammeln. Sie werden damit auf spielerische Weise zur Bewegung motiviert.
Warum brauchen wir eine „Bewegte Pause“?

  Auslöser für diese Initiative war die alarmierende Feststellung, dass die Kinder von heute zu viel sitzen und sich zu wenig bewegen. Durch Bewegungsmangel bedingte Defizite wie Haltungs-, Herz- Kreislauf- und Koordinationsschwächen oder Übergewicht haben bei den Heranwachsenden ein erschreckendes Ausmaß angenommen.
Gelöste, ausgeglichene Kinder beteiligen sich motivierter und zielgerichteter am Unterricht als solche, die unzufrieden oder gelangweilt aus der Pause zurückkehren. Mehr Bewegung beeinflusst nachweislich nicht nur die Lernmotivation und das Lernklima positiv, sondern unterstützt auch kognitive Prozesse, was neuere Untersuchungen belegen.
Bewegte Pausen fördern zudem die Schulfreude, tragen zu einer entspannten Lernatmosphäre bei und leisten einen wichtigen Beitrag in der Erziehung zur Gemeinschaftsfähigkeit. Bewegte Pausen schulen sämtliche koordinative Fähigkeiten, fördern das soziale Lernen und tragen zu einer Selbst-Organisation des Spielens bei.

Umsetzung der Idee

 

  Die Idee, diese „Bewegte Pause“ auch an unserer Schule einzuführen, war bereits Ende letzten Schuljahres geboren. So wurden die Schüler der fünften Klassen befragt, welche Bewegungsspiele sie sich für die Pause wünschen würden und schon bald konnten viele Geräte bestellt werden. Allerdings musste ein Aufbewahrungsort in der Nähe des kleinen Pausenhofs gefunden werden, um die Ausleihe so unkompliziert wir möglich zu gestalten.
Die Anschaffung eines Gartenhäuschens erschien uns ideal, doch dafür musste erst ein Fundament gegossen werden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Herren des Elternbeirats, die in ihrer Freizeit das Gartenhaus für uns zusammengebaut haben. Als diese Vorarbeiten abgeschlossen waren, konnten die Schüler der Klasse 8d an den Projekttagen mit der eigentlichen Gestaltung des Pausenhofs beginnen. Eine Schülergruppe machte das Gartenhäuschen durch Anstreichen wetterfest, eine andere Gruppe bemalte den Boden des Pausenhofs mit einem Schachbrett, einem Mühlespiel und natürlich auch mit den bekannten Twisterkreisen. Mit Laubsägen fertigten einige Mädchen die Buchstaben „BEWEGTE PAUSE“, die das Gartenhäuschen verschönern. Regale wurden aufgebaut, Anleitungen für die Spielgeräte getippt und Fotos für eine Katalogliste geknipst.
Bei der Arbeit kam der Spaß selbstverständlich nicht zu kurz, da die Spielgeräte schließlich ausprobiert und auf Tauglichkeit geprüft werden mussten. Da in erster Linie die Tutoren die Betreuung der „Bewegten Pause“ übernehmen, erhielten sie von Frau Distler und Frau Donhauser eine Einführung in den Umgang mit den Spielgeräten und Hinweise für die Vorsichtsmaßnahmen. An speziellen Tutorennachmittagen wurden die Schüler der fünften Klassen ebenfalls mit den vielfältigen Möglichkeiten der Spielgeräte vertraut gemacht. Und schon konnte nach Pfingsten die „Bewegte Pause“ eröffnet werden.
Wir wünschen allen Schülern Freude an der Bewegung und viel Spaß in ihrem neuen Pausenhof!

Sandra Distler und Susanne Donhauser