Dreaming in English

White Horse Theatre zu Gast an Johannes-Scharrer-Realschule

HERSBRUCK (doh) — Etwas ganz besonderes stand für die Schülerinnen und Schüler der Johannes- Scharrer-Realschule auf dem Programm: Sie jagten einen Handtaschendieb quer durch London und machten eine Sprachreise nach Brighton! Natürlich nicht in echt, sondern auf der Bühne – denn das White Horse Theatre gastierte in der Aula in der Happurger Straße. „Diese Aufführung ist immer das Highlight des Jahres“, sagt Studienrätin Helga Bock, die die Aufführungen organisiert.
„Mittlerweile kommt das Theater seit 20 Jahren zu uns.“ Nur in den letzten Jahren gab es wegen Renovierungsarbeiten keine Aufführungen. „Wir laden auch immer die gleiche Gruppe ein, weil sie die beste ist.“ Das ist das White Horse Theatre aus Soest in Westfalen. Gegründet wurde das pädagogische Tourneetheater 1978 von dem britischen Schauspieler, Schriftsteller, Regisseur und Musiker Peter Griffith. Seit 1980 führt es in wechselnder Besetzung kurze englischsprachige Theaterstücke an deutsche Schulen auf.
„Die Inszenierungen des White Horse Theatres sind so gestaltet, dass sie die Schüler zum Englischlernen motivieren. Für viele Schüler bietet eine Aufführung des White Horse Theatre die allererste Gelegenheit, im Fach Englisch kräftig zu lachen“, heißt es auf der Homepage der Truppe. Die künstlerisch-pädagogische Linie bestehe darin, die Aufführungen so zu gestalten, dass auch Schüler mit geringen Englischkenntnissen der Handlung folgen können.
Für die Hersbrucker Schüler wurden zwei Stücke aufgeführt: Zuerst durften sich die sechsten Klassen „Honesty“ ansehen. Darin geht es um zwei Teenager, die den Diebstahl einer Handtasche beobachten und in einer Verfolgungsjagd durch die Straßen Londons geraten. Für die Schüler der siebten, achten und neunten Klassen ging es danach mit „Dreaming in English“ weiter: Die wohlhabende deutsche Schülerin Lena soll während der Sommerferien ihre Sprachkenntnisse in England aufbessern. Dort lernt sie den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Gavin kennen. Die Begegnung der beiden wird zu einem spannenden Abenteuer, das die Frage aufwirft, ob Gemeinsamkeiten oder Unterschiede stärker sind.
Mit viel Witz und Engagement schlüpften die jungen „native Speakers“, die allesamt aus England stammen, in viele verschiedene Rollen. Vom Londoner Taxifahrer, über eine kettenrauchende Putzfrau in Brighton bis hin zum Wachsoldat vor dem Buckinghampalast – der Spaß war ihnen jederzeit anzusehen. Diese gute Laune übertrug sich auch auf das junge Publikum, das gespannt mitfieberte. Immer wieder bezogen die verschiedenen Charaktere, wie der Vikar der St. Paul´s Cathedral, die Schülerinnen und Schüler mit ein und am Ende duften sie sogar aus drei unterschiedlichen Enden wählen, ob Gavin und Lena zueinander finden, oder nicht. Das wird hier aber nicht verraten!

H. Bock