Grüße aus Stralsund – Abschlussfahrt der Klasse 10b

Montag Tag 1- Eine Anreise mit Hindernissen

Am 27.09.21 begab sich die 10 B zusammen mit Frau Kohl und Herrn Mayer auf eine gewagte Expedition in den Norden, doch dass diese einige Hindernisse mit sich bringt, war nicht vorherzusehen.

Schon als wir in Berlin in den 2. ICE stiegen, gab es ein paar aggressiv gestimmte Fahrgäste, die mit unseren Sitzplatzreservierungen nicht ganz einverstanden waren. Doch für die teilweise doppelt reservierten Sitzplätze konnten wir, die 10 B, Natürlich nichts. Als wir nun in Stralsund angekommen waren, wartete bereits die nächste mehr oder weniger schöne Überraschung auf uns: „Nehmen Sie endlich Ihre Maske ab, ich kann Sie nicht verstehen“, so wurde Frau Kohl von unserer neuen lieben Freundin Frau Verbitterkeit begrüßt. Sie war in großer Sorge, dass sie in dem Bus keinen Platz mehr bekäme. Sie müsse unbedingt als erste einsteigen, denn sie warte ja schon viel länger als wir, so ihr Argument. Frau Kohl bejahte ihre Bitte freundlich, doch Sie konnte sich mit einer Erinnerung nicht zufriedengeben, sondern sie teilte uns ihren Wunsch mehrmals mit.

Endlich in der Jugendherberge in Devin angekommen, warteten wir schon hungrig aufs Abendessen. Mit Königsberger Klopsen hat jedoch keiner gerechnet.

Dienstag Tag 2- Für manche eine zu lange Wanderung durch die Stadt

Um 9:00 Uhr begaben wir uns zum Frühstück, welches überraschenderweise sehr gut war. Zu unserer Freude trafen wir wieder unsere Freundin Frau Verbitterkeit, diese war im Gegensatz zu uns nicht ganz so zufrieden mit der Auswahl des Buffets. Sie vermisste wohl Brot und Brotmesser. Sie erfreute das Personal die ganze Woche über mit Ihren speziellen Wünschen.

Gut gestärkt und mit gepacktem Lunchpaket (dieses wurde uns übrigens gleich am ersten Tag von einer anderen Gruppe stibitzt) machten wir uns auf den Weg zum Bus, um zur Stadtführung nach Stralsund zu kommen. Doch schon wartete die nächste Hürde: Wir lernten eine Fahrkartenkontrolleurin kennen (von uns auch liebevoll Tussi genannt) Sie verpasste uns wegen eines 2-fach gestempelten Tickets 60 Euro Strafgeld. Danach konnte es mit der Führung losgehen. Wir besichtigten die Marienkirche, das Henkerhaus inklusive Gefängnis, das Rathaus, den Hafen, sowie den alten und neuen Markt. Nach dem Rundgang durften wir den Nachmittag in der Stadt zum Shoppen und Essen gehen verbringen. Auf dem Nachhauseweg machten einige Mitschüler einen Stopp beim Real und kauften aus Angst, verhungern zu müssen einen Wasserkocher und 18 Packungen Instantnudeln, um eine Suppenküche zu eröffnen. So konnten hungrig gebliebene Münder gestopft werden. Den Abend ließen wir am Strand und später mit Stockbrot und Lagerfeuer ausklingen.

Mittwoch Tag 3-Die einen nannten es Horrortrip, die anderen kostenlose Wildwasserbahnfahrt.

Unser heutiges Ziel war eine Schiffsrundfahrt zu den Kreidefelsen auf Rügen. In Binz angekommen gingen wir aufs Schiff, doch wir ahnten natürlich nicht, welche Wendung diese Rundfahrt noch einschlagen würde. Das Wetter war wechselhaft, die Kälte und der Wind waren aber durchaus auszuhalten. Schnell war klar, dass es starken Wellengang gab, was bei einigen extreme Übelkeit verursachte. Auf dem Weg zu den Kreidefelsen kamen wir noch am Koloss von Prora (8 km langes Gebäude aus den 30er Jahren) vorbei, in dem unsere ursprüngliche Jugendherberge hätte sein sollen. Nach ca. 90 min erreichten wir unser Ziel – die Kreidefelsen. Kaum hatte das Schiff die Rückfahrt angetreten, drehte sich der Wind und das Wetter schlug um. Der Horrortrip begann. Mit stärkerem Wind und Wellengang entfernte sich unser Schiff immer weiter von der Küste und wir spekulierten schon, ob uns das Schiff vielleicht entführen möchte ;). Mittlerweile regnete es und es wurde zunehmend unruhig am Schiff. Einige Mitreisende mussten ihren Mageninhalt neben uns in Tüten und Mülleimer oder auch über Bord entleeren. Als wir völlig durchnässt und teilweise mit wackeligen Beinen vom Schiff stiegen, fiel unsere Freizeit in Binz ins Wasser. So mancher lief im Schnellschritt zurück zum Bahnhof, um sich ins Trockene zu bringen. Die Lehrer und einige Schüler ließen es sich jedoch trotz Regen nicht nehmen, noch ein super leckeres Fischweggla zu kaufen.

Endlich in der Jugendherberge zurück, freuten wir uns schon auf eine warme Dusche zum Aufwärmen. Am Abend waren wir sogar vom Essen überrascht, denn es gab Gegrilltes mit einigen Beilagen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam im Clubraum und spielten Werwolf, Poker, Uno und noch andere Spiele.

Donnerstag Tag 3- 007 für uns noch „Keine Zeit zu sterben“

Nun sind wir auch schon bei unserem letzten Ausflugstag angelangt. Wir begaben uns wieder mit dem Bus nach Stralsund. Da auch heute nicht allzu schönes Wetter war, waren wir froh, ins Ozeaneum zu gehen. Wir begutachteten Meerestiere, Skelette von Walen und andere interessante Ausstellungsstücke. Highlight hier waren die lebenden Pinguine auf dem Dach des Ozeaneums. Da es nach dieser Tour immer noch regnete, entschieden wir spontan ins Kino zu gehen. Heute war Start des neuen James Bond Film (007-Keine Zeit zu sterben). Als am Ende des Films James starb, konnten sich manche Schüler ein paar Tränchen nicht verkneifen. Beim Abendessen gab es enttäuschenderweise Würstchen-Gulasch und Nudeln. Unserer Vegetarierin wurde von der Küche allerdings kaltes Gemüse zu den Nudeln serviert. Am Abend begannen wir unsere Koffer zu packen und die mehr oder weniger verwüsteten Zimmer aufzuräumen.

Freitag Tag 4- Eine weitere Fahrt mit Komplikationen

Heute war es an der Zeit die Heimfahrt anzutreten. Hierfür mussten wir etwas mehr unseres Schlafes opfern, denn um 8 Uhr war Zimmerkontrolle. Als wir in den Bus stiegen, war dieser aufgrund der vielen Koffer schon voll. Da aber die vorherigen Busse anscheinend ausgefallen waren, stiegen immer mehr Leute ein. Als der Bus komplett überfüllt war, mussten wir als Streitschlichter agieren und einige Menschen beruhigen.

Am Bahnhof in Stralsund ging es kaum entspannter weiter, denn im Regionalexpress waren laut Schaffnerin acht Schulklassen. Unseren Zwischenstopp in Berlin nutzten viele, um sich für die restliche Heimfahrt zu stärken oder Souvenirs zu kaufen. In Nürnberg angekommen trafen wir dann im Zug nach Hersbruck auf die 10d, so dass schon die ersten Erlebnisse besprochen werden konnten. In Hersbruck begrüßten uns viele Eltern und auch dort entstand ein regelrechtes Verkehrschaos.

Das war also unsere Abschlussfahrt – mit einigen Hindernissen, interessanten Persönlichkeiten, tollen Erlebnissen, uns der 10 B und natürlich Frau Kohl und Herr Mayer, die wir selbstverständlich nicht in den Wahnsinn getrieben haben. Danke für die schöne Zeit. Wir werden Sie nicht vergessen.

Anna Bloß 10b