Daher scheint es kaum verwunderlich, dass es überwiegend Jungen sind, die sich zum Kommunikationstraining melden, gilt es doch ein gewisses Defizit aufzuarbeiten. So trafen sich im vergangenen Schuljahr, als zum ersten Mal das Kommunikationstraining angeboten wurde, knapp 20 Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 einmal pro Woche, um sich für unterschiedlichste Gesprächssituationen zu rüsten.
Im Kommunikationstraining werden zum Einen die theoretischen Grundlagen der Kommunikation besprochen und zum Anderen deren Anwendung simuliert. Neben dem sinnvollen Aufbau einer Rede beschäftigt sich der Kurs speziell mit der Gesprächsführung unter „extremen“ Bedingungen: Einen unmotivierten, nörgelnden Beamter kurz vor Feierabend noch um die Ausstellung eines Formulars zu bitten, mit Ich-Botschaften bewusst auf das eigene Empfinden hinzuweisen, verbale Angriffe zu parieren, eigene Anliegen vorzubringen oder einen sinnlosen Gegenstand über die Maßen an-zupreisen.
All das wird analysiert und in kleinen Szenen ausprobiert.
Sogar an die Problematik der zwischengeschlechtlichen Kommunikation wagt man sich in einem kurzen Flirttraining.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Kursteilnehmer an die gelernten Grundsätze (nicht nur beim Flirten) auch dann noch erinnern, wenn sie ganz alleine sind – im alltäglichen Dschungel unserer Gesellschaft…
Andreas Fleischmann