ZEUGNISAUSGABE EINMAL ANDERS (1981)

Aufführung einzelner Spielszenen aus dem Schulleben durch die  Schulspielgruppe
Lachen über den Alltag, auch über den Schulalltag, und dabei am besten über sich selbst – das war die Medizin, die Studienrat Albrecht Bomhard mit der Schulspielgruppe unserer Schule den Mitschülern verabreichte. Und weil dies noch dazu am Freitag, dem dreizehnten, als Ausgabetag der Zwischenzeugnisse in der Aula der Schule vor aller Augen geschah, mochte vor dem Nachhausegehen manche Verkrampfung gelöst und manch besorgtem Gemüt das erleichternde Gefühl aufgekommen sein, daß der eine oder andere Notenausrutscher nicht gleich ein Beinbruch sein muß. Da wurde ja auch in der letzten von vier Spielszenen mit dem Titel „Die Hausaufgabe“ der peinlich-schlüssige Beweis geführt, daß der mahnende Vati doch tatsächlich auch schon – in Englisch war’s, aha! – mit einigen Noten seine liebe Not gehabt hatte. Und in der Szene „Die Sprechstunde“ kam’s halt heraus, daß man sein Geld als cleverer Fußballprofi besser als mit der Kenntnis mathematischer Formeln verdienen könnte, wie es die energische Fußballmutti dem verdutzten Herrn Mathematiklehrer vorrechnete („Ja, ja, rechnen muß man können!“).

Wie man mit der Formel „opportunity“ (auf deutsch „Gelegenheit“) die beste Gelegenheit findet und nützt, die Mutti zur Unterschrift für eine (schon wieder) mißlungene „Ex“ zu bewegen („Bloß ein halber Punkt, und es wäre eine Vier gewesen, ehrlich!“), das verriet die Szene „Das Frühstück“. Der aufheiternde Schulschluß an diesem Zeugnistag hatte in der Szene „Die Unterrichtsstunde“ mit einer klugen „Noten-Preis-Berechnung“ begonnen: „Geben Sie mir doch bitte eine 4,90, das sieht doch besser aus als eine Fünf, Sie brachten je grade selber einige Beispiele, daß beim Wareneinkauf die n,50-Preise kundenfreundlich sind und die Lust wecken – die Kauflust natürlich!“ Mit Lachen und großem Beifall mitten im Spiel und zum Schluß für die Schulspielgruppe und ihren Leiter, Herrn Bomhard, und mit einem herzlichen Dank des Schulleiters, Rektor Müller, für die voll und ganz gelungene „Eigenproduktion“ endete der Spaß.
In der Tat waren die Szenen „Unterrichtsstunde“ von Sonja Hufnagl (8. Klasse) und „Sprechstunde“ von Elke Beck (8. Klasse) selbst verfaßt worden, die beiden anderen von Studienrat Bomhard unter Einbeziehung von Anregungen der Schulspielgruppe, die das Wahlfachangebot der Schule wahrnimmt. Für soviel Kreativität (so das gängige Fremdwort für schöpferisches und darstellerisches Tun) gibt’s nicht nur am Zeugnistag eine Eins mit Stern für die Sternchen Sonja und Elke sowie Sonngard Wudy, Ute Schön, Karin Gärtner, Jürgen Hofmann, Petra Pflieger, Christine Schmauß, Eva Hünsch, Sonja Kinast und Dominik Bohl aus den 8. und 9. Klassen der Schule.