Wir in Frankreich
Wir trafen uns am Mittwochabend am Plärrer. Alle verabschiedeten sich mit Tränen in den Augen, aber auch voller Vorfreude von ihren Eltern und stiegen in den Bus. Die Fahrt würde sehr lange dauern. Etwa nach einer halben Stunde hielten wir noch einmal in Feucht, um die anderen Schüler der Feuchter Realschule abzuholen.
Nach 14 Stunden Fahrt bekamen wir noch im Bus unsere Portfolios, in dem recht hilfreiche Informationen aber auch hauptsächlich Fragen und Aufgaben zur Familie, der Stadt und den Veranstaltungen, die wir machen würden, standen. Fü uns war die Fahrt sehr anstrengend, meist langweilig aber dennoch gab es lustige Momente.
Da wir am Nachmittag in der Schule angekommen sind (typisch deutsch: früher als geplant), mussten wir auf unsere Austauschschüler warten. Währenddessen haben uns die Schüler der 6. Klassen deutsche Kinderlieder vorgesungen. Als endlich unsere Austauschpartner kamen, gingen wir aufgeregt, voller Erwartungen und ziemlich müde nach Hause, lernten die Familien kennen und gingen früh ins Bett, da wir nach 16 Stunden Fahrt sehr müde waren.
An den folgenden Werktagen wurden wir in kleine Gruppen eingeteilt und besuchten den Unterricht verschiedener Klassen. An diesen Tagen arbeiteten wir ebenfalls an kleinen
Projekten zum Thema CittaSlow: Was macht deine Stadt lebenswert? -. Anfangs waren wir etwas „geschockt“ und auch schüchtern, da die Schule ziemlich kahl eingerichtet war und der Unterricht um einiges anders als bei uns war.
Außerdem machten wir Stadt- und Schulrallyes, die amüsant waren. Die Stadt Angoulême ist berühmt für ihre mit Comicszenen bemalten Fassaden, es gibt dort auch ein europaweit bekanntes Comicmuseum. Montagnachmittag wurden wir im historischen Rathaus empfangen, was sehr beeindruckend war, da das Schloss aus der Zeit François 1er stammt. Des Weiteren gab es einen Origami-Workshop, in dem wir uns ganz schön abmühen mussten, um Friedenstauben u.ä. zustande zu bringen.
Schnell kam das Wochenende. Manche waren in der Stadt, am Meer oder haben etwas anderes, wie z.B. Kinobesuche gemacht oder waren Schlittschuhlaufen, Shoppen und Bowlen.
Am Dienstag fuhren wir mit dem Bus zum technischen Freizeitpark Futuroscope. Als wir ankamen bekam jeder seine Eintrittskarte und durfte mit seinem Austauschpartner los ziehen. In dem Park gab es hauptsächlich 4D-Kinos, in denen sich die Sitze bewegten. Es war alles sehr professionell. Die Kinos zeigten Filme, die zum Beispiel von einer Zeitreise handelten. Es hat sich immer so angefühlt, als wäre man mitten im Geschehen. Aber das absolute Highlight war kein 4D-Kino, sondern eine andere Attraktion. Sie hieß: „Danse avec les robots“ (= derTanz mit den Robotern). Am Schluss durften wir noch ein bisschen in einem Souvenirladen einkaufen und fuhren dann wieder zurück. Der Tag hat uns allen sehr gut gefallen und die Deutschen und Franzosen mehr zusammen geschweißt.
Ein weiteres Highlight erlebten wir am Donnerstag, dem letzten Tag unseres Aufenthalts. Hier durften nur wir Deutschen die bekannte Schokoladenfabrik „Letuffe“ besuchen und eigenhändig ein Osternest und kleine Pralinen herstellen. Anschließend schauten wir einen Informationsfilm über die Fabrik an und danach konnten wir noch ausgiebig Schokolade in dem danebenliegenden Laden kaufen.
Am späten Nachmittag hatten die Franzosen noch eine kleine Abschiedsfeier für uns geplant, während der wir unsere erarbeiteten Projekte den Eltern vorstellten und leckere, selbstgemachte Snacks der Eltern aßen. Mit sehr viel Wehmut und gut ausgestattet mit Baguettes für die Fahrt, wurde anschließend der Bus bestiegen. Einige Austauschpartner konnten sich lange nicht trennen und es flossen sehr viele Tränen. Man bedankte sich noch einmal für die herzliche Gastfreundschaft.
Die Franzosen bei uns (25.04. – 03.05.2016)
In der Schule waren sie stundenweise mit uns im Unterricht. Die geplante Rallye durch Hersbruck musste wegen des schlechten Wetters leider größtenteils im Multimediaraum bearbeitet werden. Viele Lehrer haben die französischen Schüler in den Unterricht mit einbezogen. Zudem arbeiteten wir an zwei Nachmittagen an unseren Projekten. Die Franzosen bereiteten an einem Vormittag mit Herrn Kratochvill auch ein deutsches Lied für die Abschiedsfeier vor. Natürlich durfte auch der Empfang im Rathaus nicht fehlen, wo uns der Bürgermeister Rede und Antwort zu unseren Fragen bezüglich des Labels Cittaslow stand. Er betonte auch noch einmal die Wichtigkeit solcher Begegnungen in der heutigen Zeit.
Am Mittwoch haben wir die Nürnberger Burg und das germanische Nationalmuseum besucht. Es war sehr interessant und man lernte viel Neues über Nürnberg.
Am nächsten Tag besuchten wir Pottenstein. Dazu gehörte ein Besuch der Teufelshöhle, die Sommerrodelbahn und der Klettergarten. Vor allem der Klettergarten und die Sommerrodelbahn haben uns allen viel Spaß gemacht. Das alles war für viele Franzosen komplettes Neuland, welches sie aber sehr interessant und amüsant fanden. Nach diesem gelungenen Tag folgte das Wochenende.
Am Samstag gingen wir Mittags alle zusammen nach Nürnberg shoppen. Es gab zwar ein paar kleine Komplikationen mit den Franzosen aber allgemein war es ein sehr schöner und lustiger Tag. Abends fand eine Tanzparty der Tanzschule Steinlein statt, auf der aber nur die Schüler der 9. Klassen waren. Wir genossen das Beisammensein sehr.
Sonntags waren die Schüler aus der 9. Jahrgangsstufe mit ihren Austauschschülern am Baggersee, trotz gesundheitlicher Angeschlagenheit einiger. Es war sehr sehr schön. Wir grillten, tanzten und unterhielten uns über alles. Dieser Tag war unserer Meinung nach der Schönste, da es gleichzeitig ein gelungener Abschiedstag für uns war.
Die Schüler aus den 8. Klassen haben verschiedene Sachen unternommen wie zum Beispiel Tiergartenbesuch, E-Funpark oder einen Trip in die fränkische Schweiz.
Am letzten Tag ging es noch mal an die Fertigstellung des Projekts. Danach folgte die große Abschiedsnachmittagsfeier. Wir stellten den Eltern unsere interessantesten Fotos und Erlebnisse vor. Die Projektergebnisse waren ausgestellt. Die Eltern hatten für ein umfangreiches Buffet gesorgt und mehrere Schüler baten Cocktails und Tanzkurse an. Leider ging die Feier viel zu schnell zu Ende!
Alle waren sich einig, dass wir einen sehr gelungen Austausch erleben durften, der, nach der Meinung aller, eine Zukunft haben sollte!
Danke Frankreich! Merci les Français!
Tanja Maas und Marlene Hopf 9d,
Melanie Horwath und Nadine Sebald 8d