Ein Jahr in den USA

Mein Name ist Emily Lorenz und ich habe meinen Realschulabschluss im Juli 2017 gemacht. Klar fragen sich jetzt viele: Was hat die auf dem Schulblog zu suchen?

Momentan mache ich ein High School Jahr in den USA, genauer gesagt in Blanchard, Oklahoma. Aber für all das brauche ich natürlich eine Motivation.

Ich wollte schon immer viel reisen, raus aus Europa, die Welt entdecken und neue Kulturen kennenlernen. Aber das war für mich immer mehr ein Traum, als Wirklichkeit. Doch in der 7. bzw. 8. Klasse habe ich mich viel mit meiner damaligen Englischlehrerin unterhalten und irgendwann hat sie mir von ihrem High School Jahr in den USA erzählt. Ich muss dazu sagen, ich habe davor noch nicht gewusst, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Aber nach diesem Gespräch setzte ich mich vor den Computer, habe Blogs gelesen, YouTube Videos geschaut und Bücher gewälzt. Und dann wusste ich, ich möchte dieses Jahr machen!

Ein Jahr später erfuhr ich von meiner Französischlehrerin von einer Austausch-Messe in Erlangen und ich bin nach Hause gegangen, habe meine Eltern an einen Tisch gesetzt und ihnen mitgeteilt: „Mama, Papa, wir müssen nach Erlangen!“

Meine Eltern standen von Anfang an hinter mir und haben mir beim Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen geholfen. Und so nahm alles seinen Lauf…

Ich habe meiner ehemaligen Deutschlehrerin und meiner Englischlehrerin meine Unterlagen gegeben und sie haben diese überprüft. Und dann war es so weit: März 2017, nach einem Ice Tigers Spiel, fand ich den Brief auf meinem Tisch. Der Brief der mir mitteilte, dass ich zu einer 5- köpfigen Familie nach Oklahoma komme. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Hostmom, sie ist Lehrerin, meinem Hostdad, er ist Feuerwehrmann in Oklahoma City, meiner 17-jährigen Gastschwester, meiner 20 Tage älteren Gastschwester und meinem 7-Jahre alten Gastbruder. Außerdem hat die Familie zwei Labrador-Hunde.

Jetzt bin ich schon seit knapp 2 Monaten in Oklahoma und ich liebe es hier. Jeder, dem du begegnest, ist so freundlich und hilfsbereit. Meine Gastfamilie ist besser als jede, die ich mir jemals hätte wünschen können.

Meine High School und die Realschule sind natürlich total verschieden. Ich bin ein Junior und damit in der 11. Klasse. Wie in den ganzen High School-Filmen habe ich natürlich ein rotes Schließfach! Mein Unterricht beginnt um 8:15am, am Mittwoch erst um 8:30am. Die Schulstunde dauert 50 Minuten und man hat danach 5 Minuten, um zu seinem Locker (Spind) zu gehen und die Bücher für die nächste Stunde zu holen. Ich habe nur eine Pause, in der es mir erlaubt ist zu Essen und das ist Lunch um 11:50. Jeden Tag habe ich denselben Unterricht. Das heißt: 1. Stunde: Psychologie; 2. Stunde: Familienwesen; 3. Stunde: Anatomie; 4. Stunde: American History, danach Lunch. Die letzten drei Stunden sind Trigonometrie, Englisch und Theater. Mein Schultag endet immer um 15:05pm. Es wird ALLES benotet. Egal ob man nur ein Arbeitsblatt im Unterricht macht, der Ordner ordentlich geführt ist, oder Hausaufgaben, oder einen Test. Das alles wird benotet!

An meiner High School gibt es School Spirit Days. Das heißt, es gibt Thementage, meistens vor Homecoming. Wir ziehen uns da alle ähnlich an und dann geht es in die Turnhalle. Dort heißt es dann packt die lauten Stimmen aus! Es wird geschrien und geklatscht. Und welche Jahrgangsstufe am lautesten war, bekommt die meisten Punkte. Die Jahrgangsstufe die im Frühling die meisten Punkte hat, macht einen Ausflug.

Und dann ist da noch Football. Der Sport Nummer 1 in den USA. Ich habe das Glück, dass meine Gastschwester das Jahrbuch mitgestaltet und ich deshalb an der Seitenlinie mit den Footballspielern stehen darf. Natürlich darf das Foto mit den breitschultrigen Footballspielern nicht fehlen!

Ich habe hier schon sehr viel erlebt. Ich war bei einem Country Festival, bei der Heiligsprechung des ersten in den USA geborenen Heiligen, bei jedem Footballspiel meiner High School und auf der Feuerwache meines Gastvaters. Der Besuch der Firestation war bisher wirklich das beste Erlebnis, das ich hier hatte.

Ihr seht also, ein Auslandsjahr ist auf jeden Fall eine spannende Erfahrung!

Emily Lorenz