Exkursion zum Pumpspeicherwerk Happurg

Pumpspeicherkraftwerke liefern zu Spitzenzeiten Strom, d.h. wenn ein erhöhter Energiebedarf besteht. In der Nacht, bei einer Überkapazität im Netz, wird das Wasser aus einem tiefer gelegenen See zurück in ein Oberbecken gepumpt. Hierdurch wird die überschüssige elektrische Energie in Form von Lageenergie des Wassers gespeichert und kann so jederzeit schnell wieder zur Verfügung stehen. Die Schülerinnen und Schüler der bayerischen Realschulen lernen diese Energieumwandlungen und die dazugehörigen Berechnungen bereits in der achten Jahrgangsstufe kennen. Im Laufe der weiteren Schuljahre werden die Kenntnisse ständig wiederholt und erweitert, so dass das Themengebiet „Grundlagen der Energieversorgung“ in der Abschlussprüfung Physik einen eigenen Platz einnimmt.
In Happurg steht eines der großen Pumpspeicherkraftwerke Bayerns. Am 21. März 2013 haben die Klassen 9b I und 10d I sowie die Forschergruppe die Gelegenheit genutzt und das Kraftwerk besichtigt. Zunächst wurde uns das Funktionsprinzip des Kraftwerks anhand eines Modells genau erklärt. Danach ging es weiter zu den Turbinen. Da das Oberbecken derzeit saniert werden muss, werden auch im Kraftwerk selbst alle Komponenten einer genauen Inspektion unterzogen. Dadurch konnten wir wesentlich mehr Bauteile sehen, als im regulären Betrieb des Kraftwerks. Die Aussicht vom Stauseedamm war grandios. In der Warte durften wir mit Hilfe einer Kamera einen Blick ins Oberbecken werden. Es hat derzeit große Ähnlichkeit mit den Marslandschaften aus Science-Fiction-Filmen. Erstaunt hat uns auch der große Durchmesser der Leitungsrohre. Hier kann ein Mensch ohne den Kopf einzuziehen durchlaufen.

Eine der großen Herausforderungen der Energiewende ist es, elektrische Energie zu speichern und zu einem beliebigen Zeitpunkt abrufen zu können. Daher wird die Bedeutung von Pumpspeicherwerken wie Happurg zunehmen. Die Sanierungsarbeiten am Oberbecken werden voraussichtlich noch bis 2016 andauern. Wir werden sicherlich weitere Ausflüge unternehmen und die Arbeiten gespannt beobachten.

Carola Hertle