Was machen die „Forscher“ eigentlich?

„Selbst Experimentieren“, das wollten die meisten Kinder der 5. Klassen, die sich für das Profilfach „Forschen“ entschieden haben. Der Einstieg ins Forschen war eher theoretisch, da zunächst geklärt werden musste, was „Forschen“ überhaupt bedeutet und wie Forscher bei ihrer Arbeit vorgehen. Die Kinder lernten, dass ein klassisches Experiment immer ähnlich aufgebaut ist: Am Beginn steht eine Frage, die durch Vermutungen, gründliche Planung und Durchführung eines Experiments im Idealfall am Ende durch die Auswertung beantwortet werden kann. Natürlich mussten sich die Lernenden auch mit den beim Experimentieren vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen vertraut machen, bevor es endlich an die Praxis ging.

Neben einigen Experimenten, die inzwischen Standard im Forscherunterricht sind, wie die Indikatorwirkung von Blaukrautwasser und das Arbeiten mit einem Gasbrenner, konnten die Kinder auch in diesem Jahr Vorschläge für Forscher-Projekte einbringen, über die in der Gruppe abgestimmt wurde.

Unter den vielen guten Ideen wurde unter anderem die Erforschung von Kartoffelchips umgesetzt. Neben Geschmackstests verschiedener Kartoffelchips-Sorten analysierten und verglichen wir die Angaben zu Zutaten und Inhaltsstoffen auf den Verpackungen. Erstaunlich war, dass durchaus leckere Bio-Chips mit nur drei Zutaten (Kartoffeln, Öl und Salz) hergestellt werden, während die bekannten Stapelchips aus der Papp-Kunststoff-Röhre über 30 verschiedene hochverarbeitete Zutaten mit vielen fast unaussprechlichen Namen enthalten. Die theoretisch erlangten Erkenntnisse über Inhaltsstoffe wie z. B. Stärke wurden in Experimenten überprüft. Nach der ausgiebigen Untersuchung von industriell hergestellten Chips haben wir zum Abschluss des Projekts in der Schulküche im Backofen selbst Kartoffelchips aus regionalen Bio-Kartoffeln, Öl, Salz und teilweise Kräutern & Gewürzen hergestellt. Unsere selbst gemachten Kartoffelchips waren richtig lecker.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein weiteres Forscherprojekt in diesem Schuljahr war das Züchten von Kristallen aus verschiedenen Salzen wie z. B. Kaliumaluminiumsulfat („Alaun“). Die Salze wurden unter Einfluss von Wärme in Wasser eingerührt, durch Abkühlen oder Verdunsten des Wasser wurden die Lösungen übersättigt. Es bildeten sich winzige Kristallisationskeime, an die sich immer mehr Teilchen anlagerten. Neben einzelnen Kristallen haben wir auch kleine Figuren aus Gips gegossen und mit kleinen Alaun-Kristallen bewachsen lassen. Unterschiedliche Salzkonzentrationen und Wartezeiten, sowie ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe ermöglichten eine bunte Kristallvielfalt, die schließlich in der Vitrine vor den Bioräumen ausgestellt wurde.

 

Sandra Distler