Ein Lapbook ist eine kleine oder größere Mappe, die sich mehrfach aufklappen lässt.
Dabei kann man in weiteren kleinen Faltbüchlein, Leporellos, Kreisbüchern, Umschlägen, Taschen und Klappkarten immer wieder neue Informationen entdecken. Es ist eine kreative und verstärkt handlungsorientierte Alternative zum gewohnten Plakat, das erlernte Inhalte ebenfalls übersichtlich wiedergeben soll.
Da ich als Lehrkraft eine derartige Auseinandersetzung mit einem Thema zuvor noch nie in einer Klasse praktiziert hatte, wählte ich für meinen ersten „Lapbook-Unterricht“ die Klasse 8c aus, die gerne selbstständig arbeitet und offen für freiere Unterrichtsformen und Experimente ist.
Das Thema sollte Amazonien sein, die Schüler erhielten Fragestellungen, zu deren Beantwortung sie die Inhalte im Erdkundebuch erarbeiten mussten.
Hierzu gehörte zum Beispiel das Abwägen der Vor- und Nachteile der „Transamazonica“, die Nutzung und das Ausmaß der Zerstörung des tropischen Regenwaldes oder auch der faire Handel von Bananen. Die grundlegenden Informationen zum tropischen Regenwald (Klima, Stockwerkbau, Verbreitung) konnten sie im Erdkundeheft der 7. Klasse nachlesen und in Form eines Steckbriefes in ihr Lapbook einfügen.
Die Vorgaben zum Lapbook selbst ließ ich mangels Vorerfahrung meinerseits völlig offen, lediglich zusammengeklappt musste es DIN A 4 ergeben. Ein Beispiellapbook diente als Anschauungsmaterial und Ideengeber.
Über mehrere Erdkundestunden erarbeiteten sich die Schüler in Gruppen oder alleine die Fakten und bastelten, klebten und falteten an ihren Informationseinheiten, brachten von zu Hause Bilder, Wäscheklammern, Schnüre, Baumrinde (!!!) oder Landkarten mit.
Das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c war enorm und entwickelte eine Eigendynamik, deren Ergebnisse ich an dieser Stelle vorstellen möchte.
Susanne Donhauser