„Den Toten zur Ehr, den Lebendigen zur Mahnung“

Exkursion der Klasse 10e der Realschule Hersbruck nach Dachau (Herbst 2006) „Schulausflug zur KZ-Gedenkstätte Dachau“ – klingt langweilig, aber das ist nicht so. Man kann sich das gar nicht richtig vorstellen, was damals hier passierte. Man weiß es zwar, aber glauben mag man es trotzdem nicht. Es war schon ein seltsames Gefühl, unbekümmert auf einem Boden stehen zu dürfen, auf dem vor gar nicht so langer Zeit Menschen so schrecklich zu leiden hatten. Menschen, die nicht wussten, was am nächsten Morgen sein würde oder ob es überhaupt ein „morgen“ geben würde.
Was uns auch sehr schockiert hat, war, dass außerhalb des Konzentrationslagers Wohnhäuser standen und die Menschen dort vom Geschehen im KZ jahrelang nichts mitbekommen haben wollten, das ist erschreckend. Auch bei uns in Hersbruck hat es ja eine Außenstelle des KZ Flossenbürg gegeben…

Andrea,Birgit, Carina, Daniela, Tuhce

Dachau wurde als Standort ausgewählt, weil es dort vorher eine Pulverfabrik gegeben hatte und die Wohnbaracken der Arbeiter noch standen und für die künftigen Gefangenen genutzt werden konnten. Als am 30. Januar 1933 die Nazis an die Macht kamen, wurden schon am 22. März desselben Jahres die ersten Menschen in Zügen nach Dachau gebracht, zunächst politische Gegner des Nazi-Regimes, auch Mitglieder konservativer und liberaler Parteien. Diese Menschen lebten dort unter unvorstellbar schlechten Bedingungen. Mit der Einlieferung verloren sie jegliche soziale Bedeutung.
„Wenn man die Anlage betritt, bekommt man schon ein wenig Gänsehaut bei dem Gedanken daran, was hier alles vorgefallen ist. Es ist ziemlich ruhig hier; ab und zu schwirrt Stimmengewirr von verschiedenen Gruppen herüber. Die Stimmung ist ziemlich gedrückt… meine Aufmerksamkeit fällt auf ein großes Kunstwerk am Rand des riesigen Hofes, schwarz und offenbar aus Metall. Auf den ersten Blick gleicht es einem Gerüst, bei näherem Betrachten erkennt man Menschen. Die Ermordeten des ehemaligen Konzentrationslagers. Dürr. Abgemagert. Das wird mir vermutlich am längsten im Gedächtnis bleiben – dabeikann ich jetzt schon sagen, dass ich diesen Besuch in Dachau vermutlich nie vergessen werde. Natürlich bin ich schon vorher mit dem Thema konfrontiert worden, doch wenn man dann die Massenunterkünfte, die Gaskammern und die Verbrennungsöfen leibhaftig sieht, dann wird einem das Ausmaß dieser Gewaltherrschaft erst richtig klar.“
Marie

Je länger man hier steht, je mehr begreift man. Dachau zeigt, was für fürchterliche Unterdrückungsmaßnahmen Hitlers „braune“ Diktatur hatte. So etwas Schlimmes und Grausames kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen! Der Gedanke „Was für ein Glück, dass ich nicht in dieser Zeit gelebt habe“ ging wohl danach vielen von uns im Kopf herum. Wir denken, bei diesem Besuch haben wir viel gelernt, und wir hoffen, dass so etwas nie mehr geschieht.

Andrea, Marie, Sabina, Sarah

 Dachau wurde als Standort ausgewählt, weil es dort vorher eine Pulverfabrik gegeben hatte und die Wohnbaracken der Arbeiter noch standen und für die künftigen Gefangenen genutzt werden konnten. Als am 30. Januar 1933 die Nazis an die Macht kamen, wurden schon am 22. März desselben Jahres die ersten Menschen in Zügen nach Dachau gebracht, zunächst politische Gegner des Nazi-Regimes, auch Mitglieder konservativer und liberaler Parteien. Diese Menschen lebten dort unter unvorstellbar schlechten Bedingungen. Mit der Einlieferung verloren sie jegliche soziale Bedeutung.
Sie mussten hart arbeiten, mussten alle persönlichen Dinge abgeben und bekamen viel zu wenig zu essen. Mit ihrem persönlichen Besitz mussten sie auch ihre Menschenrechte und ihre Würde abgeben… Bevor der Krieg ausbrach, arbeiteten sie außer in der Lagerwirtschaft und –verwaltung auch in verschiedenen SS-eigenen Betrieben und im Straßenbau.
Es war ein furchtbares Elend, unzählige Menschen starben an Krankheiten, Unterernährung oder den Misshandlungen der SS. Besonders schlimm ist die Vorstellung, dass die allermeisten ganz unschuldig in Gefangenschaft waren.

Andrea, Jeanine, Lisa, Madlen, Maria, Sabina, Sarah, Tuhce

Als wir auf das Tor mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“ auf den Gitterstäben zugingen und den großen leeren Platz dahinter sahen, bekamen viele von uns ein ziemlich komisches Gefühl im Bauch. Doch steht man erst auf diesem Appellplatz, beginnt man sich konkreter vorzustellen, was die Menschen dort durchmachen mussten. Auf diesem Appellplatz z.B. mussten sich die Häftlinge morgens und abends in Militärhaltung in Reih und Glied aufstellen, egal, was für ein Wetter gerade herrschte. Sie mussten oft über eine Stunde regungslos dastehen, und verzählte sich der Bewacher, wurde von vorne angefangen. Bis zu mehreren Stunden standen sie manchmal dort, auch die Toten wurden zum Abzählen hierhergebracht…
Einziger Lichtblick hier war der Tag im Mai 1945, als die KZ-Insassen auf diesem Appellplatz ihre Befreiung feierten.

Carina, Christina, Sabina, Sarah