14 Realschüler mit der eins vor dem Komma

Entlassfeier in Hersbrucker Dreifachturnhalle – Absolventen schickten Luftballons gen Himmel

Es ist für Euch ein Meilenstein, umschrieb Bürgermeister Robert Ilg die Leistung der Hauptpersonen. Das waren in dem Fall 107 Zehntklässler der Hersbrucker Johannes-Scharrer-Realschule, denen Rektor Herbert Hieke das Zeugnis der Mittleren Reife überreichte. Beste ist heuer Lara Winter mit einem Schnitt von 1,33.

Den 40. Absolventenjahrgang durfte Konrektor Erhard Balzar in der neuen Dreifachturnhalle begrüßen. Die Schüler hatten die Bühne mit einem Tuch geschmückt. „Abschluss 2012″ stand in roten Lettern darauf und viele bunte Handabdrücke zierten den weißen Untergrund. Die Entlassfeier wird in der Öffentlichkeit gewürdigt, sagte Erhard Balzar mit Blick auf die Ehrengäste, darunter Vertreter aus der Wirtschaft, Pfarrer Wunnibald Forster und Polizeichef Hans Meixner.

Der Konrektor hielt die Statistik kurz: Von 111 haben 107 das anvisierte Ziel erreicht, 14 sogar mit einer eins vor dem Komma.
Erhard Balzars Kommentar „Recht erfolgreich“ wertete Robert Ilg als eher fränkisch-sparsames Lob und übersetzte es den Zehnt-Klässlern und deren Eltern in der Sporthalle mit einem „sehr gut gelöst“. Der Bürgermeister streifte die Runderneuerung des Hauptgebäudes der Hersbrucker Realschule. Nach Fertigstellung der Fassade geht es bei der Sanierung bald ans Innenleben, was den Umzug der Schüler in ein Containerdorf erfordert.

Jeder kann morgen etwas werden was er heute noch nicht ist, gaben die beiden Schülersprecherinnen Paulina Dill und Kim Fritzsche ihren Klassenkameraden mit auf den Lebensweg. Zuvor hatten die beiden über Lernstoff wie „dick machende Querstreifen auf den Pullis“ und „sinus cosinus tangens“, über Berufswünsche von einst wie Pilot oder Tänzerin und über Kopien à la zu Guttenberg philosophiert.

Klaus Rostek von der Raiffeisenbank Hersbruck prämierte Lara Winters Leistung (1,33) mit einem Geldpreis. Ebenso zeichnete er Angelina Haller (Schnitt 1,46) und Julia Schöfer (1,50) aus. Yvonne Hagerer, Lisa Adlfinger (beide 1,58), Daniela Dreiseitel (1,63) und Alisia Scharf (1,66) wurden von Herbert Hieke geehrt.

Wir behalten Euch in guter Erinnerung, betonte der Rektor mit Blick auf die Zehntklässler. Für die Zukunft hofft er, dass seine Schützlinge ihr eigenes Profil gewinnen. Das sei am ehesten durch Leistung, egal ob im Beruf oder an der Fachoberschule, möglich. Ihr dürft schon Spaß im Leben haben, aber „Dauer- Chillen“ soll es nicht sein, sagte Herbert Hieke.

Besonderen Dank stattete er den Klassleitern Wolfgang Reiniger, Gisela Tesmer, Steffi Schlez, Josef Schöberl und Ursula Helmuth ab, wobei seine Worte vom teils stürmischen Zwischenapplaus der 10a bis 10e unterbrochen wurde. Zu der von Thomas Wrensch moderierten Zeugnisverleihung durften die Schüler auf die Bühne kommen.

Auch Elternbeiratsvorsitzender Thomas Hörner hatte ein Zitat für die Absolventen dabei: Freiheit ist der Zwang, sich entscheiden zu müssen. Denn mit der schriftlichen Bestätigung über die mittlere Reife stehen den Jugendlichen alle Tore für die weitere Laufbahn offen.

Stimmgewaltig (O-Ton Herbert Hieke) verabschiedete der Elternbeirat die Zehntklässler mit dem Song „Tage wie diese“. Der Chor der Realschule hatte die Stimmung der Absolventen — Freude und Wehmut — mit „Tears in heaven“ thematisiert. Als letzte offizielle Aktion ließen die 107 Mädchen und Jungs bunte Luftballons in den Himmel über ihrer Schule steigen. Denn wie hatte Kim Fritzsche in ihrer Rede gesagt: Unsere Wege trennen sich.

Text: Jürgen Ruppert
Fotos: Steffen Meyer