Am 19.7 machte sich die Klasse 9 b mit ihrer Geschichtslehrkraft Frau Schauer und ihrer Klassleiterin Frau Hezel auf den Weg nach Nürnberg, um das Gelände und die Bauwerke des ehemaligen „Reichsparteitagsgeländes“ zu erkunden. Bei sehr sommerlichen Temperaturen ging es erst mit dem Zug nach Nürnberg und dann mit der Straßenbahn zur Haltestelle Dokuzentrum. Dort begann die Führung mit der Kongresshalle, die heute das Dokuzentrum beherbergt. Die Klasse konnte im Innenhof einen guten Eindruck vom heutigen Zustand gewinnen und auch anhand von Fotografien erahnen, wie die Halle eigentlich geplant gewesen wäre, wenn nicht der Krieg zu einem Baustopp geführt hätte. Auch der Weg um das Gebäude herum bot interessante Eindrücke und machte durch die direkte Nähe die gigantischen Dimensionen anschaulich. Als nächstes ging es in Richtung Große Straße, die den großen und kleinen Dutzendteich trennt und als Verbindungsglied und Aufmarschstraße zwischen Märzfeld (von dem seit Sprengungen in den 60er Jahren so gut wie nichts mehr zu sehen ist) im Süden und Richtung Burg geplant war. Dann begaben sich alle endlich wieder in den Schatten und warfen einen Blick Richtung Silbersee, der als Baugrube für das nicht fertiggestellte Deutsche Stadium diente und über Jahrzehnte als Sondermüllentsorgungsplatz unter anderem für Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg genutzt wurde, weshalb dessen Wasser heute deshalb u.a. mit dem Nervengift Schwefelwasserstoff belastet ist.
Von dort aus wendete sich die Gruppe nach links und umrundete den Großen Dutzendteich in Richtung Zeppelinhauptribüne. Bevor wir uns allerdings aus dem Schatten wagten, legten wir noch eine Pause ein, um uns etwas zu stärken. Entlang des Zeppelinfeldes ging es dann die Tribüne in Stufen hinauf und Frau Schauer erklärte der Klasse, wie wirkungsvoll die Gebäude durch Flakscheinwerfer und riesige Feuerschalen illuminiert wurden und wie um die Sanierung der Tribüne seit Jahren gerungen und diskutiert wird. Die Klasse stellte sich auch auf die Rednerkanzel, um von dort aus einen Eindruck zu bekommen, welche Wirkung der Blick über die aufmarschierten Massen gehabt haben könnte. Nach Erläuterungen von Frau Schauer zum Goldenen Saal, der sich im Inneren befindet und für Empfänge genutzt wurde, aber heute aufgrund des Erhaltungszustands der Tribüne nicht mehr zugänglich ist, umrundeten wir das Gebäude und machten uns das nach einer kurzen „Eis- und Pommespause“ wieder auf unseren Rundweg um gerade noch am Dokuzentrum die bereits wartende Straßenbahn zu erreichen. Vielen Dank an Frau Schauer für die anschauliche und interessante Führung, die einen sehr guten Eindruck vermittelte von den noch existierenden Bauwerken der ehemaligen „Stadt der Reichparteitage“.
Martina Hezel