Festabend zum 25jährigen Bestehen der Johannes-Scharrer-Realschule Hersbruck

Was 25 Jahre lang gedeiht, das muß gefeiert werden. Das gilt für die Ein für unsere Schule, ein blühendes Unternehmen. So haben denn die beiden Schulhäupter RSR A. Mückl und RSK J. Lobenhofer viele Einladungen verschickt für den Ehrentag der Johannes-Scharrer-Realschule Hersbruck, z. B. an Vertreter der Behörden, an Politiker, an die Geistlichkeit, an die Vertreter anderer Schulen, an den Elternbeirat und schließlich auch an ehemalige Lehrer, Schüler, Elternbeiräte, die sich mit der Schule verbunden fühlen.

Das alles mußte gründlich vorbereitet werden. Dafür gab es einen Festausschuß. Die Verantwortung für die musikalischen Darbietungen beim Festakt übernahm FOL A.Götz, der mit dem Chor, einer Orff-Spielgruppe und einem eindrucksvollen Blasorchester ein umfangreiches Programm einstudierte.

Die Blechbläser eröffneten den Festakt in der dichtbesetzten Aula mit einer frischen Musik von Gerbert Mutter. RSK Lobenhofer ergriff nun das Wort, um die Gäste zu begrüßen. Manche Festredner machen sich’s leicht mit einer Pauschaladresse, nicht so unser Konrektor, der die vielen Ehrengäste namentlich ansprach und kurz auf ihre Bedeutung für die Schule einging. Den Reigen der Gratulanten begann der Ministerialbeauftragte und leitende RSR A. Duschner, der dem Sachträger der Realschulen, dem Landratsamt Nürnberger Land, ein gutes Zeugnis für sein Engagement ausstellte. Er erwähnte, daß das Bildungsziel unseres Schultyps, nämlich Allgemeinbildung mit Berufsorientierung, bereits vor 300 Jahren von einem Gelehrten aus unserer Gegend formuliert worden ist, dem Pfarrersohn aus Kirchensittenbach Nikolaus Hieronymus Gundling, Professor in Halle. Damit meldete sich der Fortschrittsgedanke der Aufklärung. MB Duschner führte weiter aus, daß die Schule als Lebensraum auch den musischen und sportlichen Bereich umfasse. Beides wird an der Johannes-Scharrer-Realschule gepflegt. Das zeigen die Preise, die unsere Schüler bei Chorwettbewerben sowie bei Sportwettkämpfen errungen haben. Besonders verwiesen wurde auf die Partnerschaft mit der Dabburiya High-School, einer arabischen Schule in Israel. Wenn sich Jugendliche verschiedener Erdteile verstehen, kann kein Ausländerhaß entstehen. Der nächste Redner war der Mann der ersten Stunde, Initiator und Gründungslandrat Klaus Hartmann. Zusammen mit dem verstorbenen Altbürgermeister von Hersbruck, Hans Endres, hatte er die Weichen gestellt für den Bau der Schule. Nach einem Planungswettbewerb erhielt das Architekturbüro Kappler den Zuschlag für seinen Entwurf. Einbezogen wurde der Neubau der Grund- und Hauptschule. Der Landrat äußerte seine Zufriedenheit mit der Entwicklung der Bildungsstätte und überreichte dem Schulleiter das Landkreiswappen zusammen mit einer Spende für die Finanzierung des Festes.

Die Landtagsabgeordneten K. Eckstein und Dr. Ritzer würdigten die Erziehungssarbeit der Schule. Christine Dobmeier richtete im Namen des Bezirkstags von Mittelfranken ein Grußwort an die Schule.

Hersbrucks 2. Bürgermeister A. Höpfl bezeichnete die Errichtung der Realschule als Meilenstein für das Bildungswesen und überreichte das Stadtwappen als Ehrengabe. Der evangelische Dekan K. Grünwald hob die Bedeutung des Religionsunterrichts für die Persönlichkeitsbildung hervor, und der katholische Pfarrer Spindler führte den Gedanken weiter mit einem Zitat der seliggesprochenen Edith Stein: „Ich weiß von meinen ersten Lebensjahren an, daß es besser sei, gut zu sein als klug“.

 

RSR Mückl faßte den Dank an alle Gratulanten und Mitwirkenden zusammen und überreichte je eine zum Schuljubiläum geprägte Gedenkmünze an MB Duschner, Landrat Hartmann und an die Gattin des verstorbenen Gründungsdirektors i. H. Gogarten.
Zwischen den Ansprachen erfreute der Chor die Zuhörer durch seine Beiträge, die in ihrer Ausgewogenheit nichts mehr von der Mühe der Einstudierung verrieten, inmerhin war ein Drittel der Schülerschaft bei dieser Feier aktiv, 150 Schüle-innen und Schüler, die den künstlerischen Rahmen für das Fest lieferten. Ihnen galt der längste Beifall.

Es wird nicht ausbleiben, daß unsere Nachkommen dereinst ihre Nasen über unser Treiben rümpfen werden. Aber eines müssen sie zugeben, daß sich die Aufbauphase der Johannes-Scharrer-Realschule sehen lassen kann.

Albrecht Bomhard, StR

Tag der offenen Tür

Nach Umfangreichen Vorbereitungen öffnete die Schule am 18.05.94 um 16 Uhr ihre Pforten zum Tag der offenen Tür für die Allgemeinheit, um diese im Rahmen von Ausstellungen und Aktionen über die Johannes-Scharrer-Realschule zu informieren.

Neben Ausstellungen aus den Bereichen Biologie, Erdkunde und Geschichte konnte man Objekte, Bilder und Zeichungen aus dem Kunst- und Werkunterricht, dem Unterricht für Textilarbeit und technisches Zeichnen bestaunen, die von Schülern der letzten Jahre gestaltet worden sind. In einem anderen Raum hatten Schüler, die am Austausch mit der Dabburiya High-School in Israel teilgenommen hatten, Kleidung und Dinge aus dem täglichen Leben der Menschen dort ausgestellt. Man erhielt Informationen über Land und Leute und konnte an einem Israel-Quiz teilnehmen. Gleich gegenüber hatte eine Schülergruppe sich „Papua Neuginea“ zum Thema genommen und verkaufte auch einige Erzeugnisse der „Dritten Welt“.

Wer selbst aktiv werden wollte, konnte dies im Fitneßstudio, beim Gesundheitstest der Krankenkasse oder in der Bastelecke. Die Möglichkeit zum Mitmachen boten auch die Workshops „Naß-in-Naß-Technik“, „Linolschnitt – Hochdruckverfahren“ und „Performance“. Viel Rauch und Schall gabls bei den Versuchen im Chemie- und Physiksaal. Gleichzeitig liefen im Informatikraum die Computer auf Hochtouren und wer wollte, konnte dort das kleine Einmaleins der Textverarbeitung erlernen.

Die Fun-Artistic-Group nahm sich das Turnprogramm früherer Jahre zum Thema und demonstrierte dies mit viel Humor. Die Vorführung der Karategruppe zeigte, daß auch Alternatives im Sportunterricht Platz gefunden hat. Umrahmt wurde das Ganze vom Tanz eines echten chinesischen Drachens aus der Provinz Shandong.

Wer sich zwischendurch ausruhen oder stärken wollte, hatte viele Möglichkeiten. In der Cafeteria gab es Kaffee und leckere Kuchen, im Bistro verschiedene Säfte und Pizza. Großen Anklang fand auch der Tea-Room, in dem jedoch Englisch Pflichtsprache war. Wer fränkische Bratwürste bevorzugte, konnte diese frisch vom Grill im Pausenhof bekommen.
Diese Räumlichkeiten und -wegen des guten Wetters- auch der Pausenhof füllten sich gegen Abend immer mehr, und der Tag der offenen Tür ging nahtlos über zur Jubiläumsparty mit dem Treffen vieler ehemaliger Schüler der Johannes-Scharrer-Realschule.

Astrid Zenzinger, RLin

Hier spricht „Radio Hersbruck“

Fast alle Klassen beteiligten sich am Festprogramm für die gesamte Schülerschaft, das am Vormittag des 20. Mai 1994, von 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr über die Bühne ging.
Unter der Betreuung der Klaßleiter(innen) und der SMV hatten sich größere oder kleinere Gruppen aller Klassen etwas ausgedacht, das sie ihren Mitschülern(innen) in der Aula präsentieren konnten, vom beißend scharf formulierten „Lehrergedicht“ über verschiedene Ratespiele bis zum Finale, dem „Verkehrten Unterricht“, in dem sich die Lehrer(innen) gar arg als böse Schüler(innen) gebärdeten. Es gab ein „Verrücktes Radio“, sehr gelungene Sketche, Märchen mit Werbung, ein „Radio Hersbruck“ und einen Diavortrag über eine Klassenfahrt. Für ihre Darbietungen hatten die Akteure viel Mühe in die Vorbereitungen gesteckt und wurden vom Publikum immer wieder mit Beifall bedacht. Außerdem gab es zahlreiche Preise für die vielen Gewinner der Quiz- und Ratespiele.

Trotz kleinerer Probleme mit Technik und Improvisation hat die kleine Show Spaß gemacht und unsere Akteure haben, ebenso wie das Publikum, gespürt, daß oft mehr in ihnen steckt, als sie sich selber zutrauen. Vielleicht wurde das eine oder andere Schauspiel- oder Showtalent geweckt?

Helga Bock, RLin

Wiedersehen macht Freude

Treffen ehemaliger Schüler unserer Schule
Zum krönenden Abschluß der 25-Jahr-Feier-Aktivitäten hatte die Johannes-Scharrer-Realschule zu einem Treffen der Ehemaligen eingeladen – und sie kamen in großer Zahl. Einige führte die Aussicht auf ein Wiedersehen mit früheren Mitschülern her, andere freuten sich darauf, ihre alten Lehrkräfte wieder zu treffen, und für viele bestand ein großer Reiz offenbar auch darin, an den „Ort ihrer Schandtaten“ zurückzukehren, denn bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung streiften zahlreiche Grüppchen von Ehemaligen durch das Haus, um „ihre“ Klassenzimmer zu besichtigen und sich gegenseitig – „Weißt du noch?“ – ins Gedächtnis zu rufen, wen sie wo womit geärgert hatten, oder wer sie …! (zu diesem Zeitpunkt überwogen noch die Anekdoten!)

Für die Bewirtung an diesem Abend sorgten die Mitglieder des Elternbeirates und zahlreiche Schüler(innen), für die musikalischen Beiträge die „Wambos“, eine Gruppe um den früheren Elternbeiratsvorsitzenden Günther Schneider, der Ehemalige Peter Dachs mit der Band „Herz-Joker“ und der Liedermacher Alexander Göttlicher, ebenfalls ein Ehemaliger.

Weder der Musik noch der Bewirtung wurde jedoch die Aufmerksamkeit zuteil, die sie zweifellos verdient hätten, denn das Wichtigste – und das muß an einem solchen Abend so sein – das Wichtigste waren die Begegnungen, vom großen Begrüßungshallo übers stereotype „Wie geht’s? Was machst du?“ bis zu angeregten Gesprächen. Wie die Erinnerungen der einzelnen an ihre Schulzeit auch sein mögen – angenehm, schrecklich oder durchwachsen – für die meisten waren es vier wichtige, prägende Jahre gewesen, und die daraus resultierende Lebendigkeit des Austausches machten den Abend zu einem rundum gelungenen Fest.

Renate Ringer-Betzler, RLin