Die Frage nach Gott…

…oder was Gott für mich und mein Leben bedeutet? Mit dieser Thematik beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d im evangelischen Religionsunterricht und erzielten dabei äußerst kreative Ergebnisse. Es ging darum, sich über den eigenen Glauben und den Stellenwert dessen im Leben bewusst zu werden. Die Jugendlichen hatten vier Wochen Zeit, ihr Gottesbild bzw. auch ihre Glaubenszweifel phantasievoll darzustellen und den Klassenkameraden zu präsentieren. Dass die Klasse 10d dem Kunstzweig angehört, konnte man am Einfallsreichtum der Schülerprodukte leicht erkennen.

Zu den Ergebnissen gehörten u.a. ein poetry slam zum Thema, viele künstlerisch gestaltete Gemälde und Plakate, ein selbstproduzierter Kurzfilm, der mit seiner Botschaft unter die Haut ging, ein eigens komponierter Liedtext sowie eine Phantasiereise, die einen auf die Spuren Gottes schickte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina Trentinaglia

Wie wir mit Gott sprechen

Auch die Klasse 6c wurde trotz Distanzunterricht kreativ. Im Rahmen des Lehrplanthemas „christliche Traditionen kennen lernen“ beschäftigten sich die Kinder ausführlich mit dem Thema Beten im online Unterricht. Wann wir beten, warum, wie, alleine oder gemeinsam und vor allem auch was wir denn eigentlich beten bzw. wie wir uns formulieren, wenn wir mit Gott in den Dialog treten? Daraufhin gestalteten die Kinder ihre eigenen Gebetsbüchlein mit teils selbst formulierten teils im Internet recherchierten Gebeten. Dem Ideenreichtum der Kinder war hier keine Grenze gesetzt, wie man an den schönen Ergebnissen sehen konnte. Bei Fragen und Problemen war eine Kontaktaufnahme über im Privatchat über Teams immer möglich. Auf diese Weise konnte der Arbeitsprozess der Schülerinnen und Schüler unterstützt und angeleitet werden.

Nina Trentinaglia

In sieben Tagen die ganze Welt

Die Klasse 5c beschäftigte sich in diesem Schuljahr im Fach evangelische Religionslehre ausgiebig mit der Bibel und vor allem mit dem Alten Testament. Ganz zu Beginn findet man die beiden Schöpfungsberichte. Die erste Schöpfungserzählung, auch Priesterschrift genannt, handelt von der Entstehung der Welt in sieben Tagen. Diesem Mysterium gingen die Schülerinnen und Schüler kreativ auf den Grund, indem sie ein Schöpfungstagebuch gestalteten, welches jeden der sieben Schöpfungstage künstlerisch darstellte. Vor laufender Kamera im online Unterricht, wurden die Ergebnisse dann vorgestellt.

Die Fantasie und der Ideenreichtum der Kinder waren trotz des bestehenden Distanzunterrichts unerschöpflich, wie man an den tollen Ergebnissen sehen konnte. Voller Freude wurde gebastelt, geklebt, gestaltet und teils auch nach passenden Affirmationen, Texten und Liedern gesucht, die den jeweiligen Schöpfungstag noch eindrucksvoller darstellten. Der Arbeitsprozess konnte zudem gut im Privatchat über Teams von der Lehrkraft begleitet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nina Trentinaglia

Abschied von Freund und Künstler Vittore Bocchetta

Veränderungen in der Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit

Am 18. Februar dieses Jahres erreichte die Nachricht vom Tod Vittore Bocchettas den Verein Dokumentationsstätte, die Stadt Hersbruck und unsere Schule im Lockdown.

Am 15. November 2020 hatten noch mehrere hundert Schüler*innen mit ihrer Unterschrift dem Künstler zum 102. Geburtstag nach Verona in Italien gratuliert. Der Maler des Bildes in unserer Aula war Zeitzeuge und Überlebender des KZ Hersbruck, großväterlicher Freund und Brückenbauer aus einer fremden, verstörenden Vergangenheit in die Zukunft unserer Schüler*innen. Eine häufige Eingangsfrage in meinem Religionsunterricht war: Wie geht es dem Herrn Bocchetta?

Viele Jahre lang war Bocchetta im Schulalltag gegenwärtig. Schüler*innen begegneten ihm bei Zeitzeugengesprächen in Hersbruck persönlich, sie hatten eine eigene Erinnerung. Andere kamen durchs Erzählen in Verbindung und interessierten sich für sein Schicksal, sein Leiden und Überleben, sein Wohlergehen in hohem Alter. Sie identifizierten sich und fühlten mit. Unsere noch nicht so ferne lokale Geschichte bildete den Rahmen. Es ging immer um die Frage: Was ist human im Vergleich zu den Unmenschlichkeiten der NS-Zeit und im KZ Hersbruck?

Ich habe in allen Jahrgangsstufen und allen Klassen in Religion von den Menschen und ihren Lebensläufen in der Nazi-Zeit, im KZ und danach, und von der Deportation der Sinti aus Hersbruck erzählt. Bilder, Texte und Videos machten das (Un)Menschliche anschaulich. Am meisten bei der
Sache waren Schüler*innen der 5. und 6. Klassen.

Der Gedenktag der Opfer des Faschismus am 27. Januar war ein regelmäßiger Anlass. Die Schule warb in Elternbriefen zur Teilnahme an Gedenkfeier und Gottesdienst. In einer Lichterkette am Häftlingsweg konnten Schüler*innen und Familien ihrer Betroffenheit mit dem Licht der Kerzen Ausdruck geben.

Vittores Geburtstag am 15. November wurde „gefeiert“. Zum 100sten sang ein Chor aus allen Schüler*innen „Die Gedanken sind frei“ als Gruß nach Verona. Wir hätten Vittore gern vor seiner Wohnung in Verona überrascht, aber es fand sich kein Sponsor für den Flug mit mehr als 600 Schüler*innen.

In einer „Menschenkette statt Lagerzaun“ im Jahr 2012 umstellten 1100 Schüler*innen aus allen Hersbrucker Schularten das KZ-Gelände. Mit dabei war damals Lju­biša Letiċ aus Novi Sad in Serbien, der ebenfalls KZ und Doggerstollen überlebt hatte. Das Ereignis war ein schulübergreifendes Event, nachvollzogene Geschichte, ein Lehrstück in Geografie und europäischer Verständigung zugleich.

Landkreis und Schule kauften das Gemälde „Consumati“ im Original. Es hängt in der Aula und wird immer wieder von Klassen zum Nachdenken herangezogen. Wir wählten bewusst ein Bild mit aktuellem gesellschaftlichem Thema, mit dem sich V. Bocchetta bleibend in der Schule vorstellt. In der Aula des PPG lädt die Skulptur „Incubo“ (Alptraum) zum Besuch ein. Beide Kunstwerke im öffentlichen Raum ergänzen den „Schwarzen Kubus“ des DokuOrtes am ehemaligen KZ-Gelände und die Skulptur „Ohne Namen“ am Rand des Rosengarten. Von der Schule aus erreichbar in Frei- und Vertretungsstunden zur Illustration der lokalen Geschichte.

In den letzten beiden Schuljahren gab es nachmittags eine AG zur „Geschichte des KZ Hersbruck- damals und heute“. Interessierte Schüler*innen befassten sich intensiver mit den Ereignissen des Nationalsozialismus in Hersbruck und begegneten Menschen, die an die Verbrechen dieser Zeit erinnern und für eine menschliche Gegenwart und Zukunft arbeiten.

Ein Jahrzehnt Erinnerungs- und Gedenkarbeit zum KZ Hersbruck zeigen, dass die Inhalte des Lehrplans in Geschichte, Sozialkunde, Religion und Ethik vor allem dann im Leben von Schüler*innen eine Rolle spielen, wenn sie Bezugspunkte im Alltagsleben haben. Die drei wichtigsten Bezugspunkte waren: Begegnung und Identifikation mit Menschen, die selbst berichten können; Dokumentation und Erläutern der lokalen Geschichte möglichst nahe an der Familiengeschichte; Verbindung mit den öffentlichen Gedenktagen und Ereignissen. Nach Vittore Bocchettas Tod haben wir keine Zeitzeugen erster Hand mehr. An ihre Stelle treten Audio- und Video-Dokumente sowie die Erzählung aus zweiter Hand: „Ich habe Vittore Bocchetta gekannt, und Lju­biša Letiċ und Franz Rosenbach“. Als Video empfehle ich den Film „Non dimenticare“ von 2009 über Vittore Bocchetta – Künstler und Widerstandkämpfer
(https://www.youtube.com/watch?v=46dpv3paPMA).

Thomas Wrensch,

Pfr. und Religionslehrer, Vorsitzender Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.

 

Vittore wurde 101 Jahre – die JSR gratulierte

Am 15. November 2019 wurde Vittore Bocchetta 101 Jahre alt. Schülerinnen und Schüler der  AG KZ Hersbruck, damals und heute, hatten ein Glückwunschplakat vorbereitet und seit Tagen in der Aula unterzeichnen lassen. Unsere Schulleitung gratulierte mit einem italienischen Text, Schüler mit Namen und kleinen Zeichnungen. Am Geburtstag ging ein Foto der Geburtstagsblume direkt nach Verona, und noch am Abend bedankte sich Vittore durch seinen Neffen Alberto Bocchetta. Er hatte tatsächlich an seinem Geburtstag seine Wohnung verlassen und war bei einer Preisverleihung anlässlich seines Geburtstags anwesend. „Vittore wurde 101 Jahre – die JSR gratulierte“ weiterlesen

Workshop für einen Ort der Menschenrechte in Hersbruck

Zwanzig Schülerinnen und Schüler aus allen vier weiterführenden Schulen der Stadt Hersbruck, darunter auch zwei von der JSR, trafen sich am 16. Januar in der Grete-Schickedanz-Schule zu einem besonderen Workshop. Unter Anleitung des bekannten Bildhauers und Künstlers Uli Olpp entwickelten sie Ideen, wie ein Ort der Menschenrechte in Hersbruck aussehen könnte, und bauten Modelle als Anschauungshilfe. „Workshop für einen Ort der Menschenrechte in Hersbruck“ weiterlesen

Martin Luther in Fach Religion

Martin Luthers reformatorische Erkenntnis – mal anders…

Martin Luther und der Gang der Reformation ist ein wichtiges Kapitel im Religionsunterricht der Jahrgangsstufe 8. Kernelement ist hier Martin Luthers Suche nach einem gnädigen Gott, denn er und seine Zeitgenossen sahen Gott als strafenden Richter, der die Menschen nach dem Tod allesamt aufgrund ihrer Sünden ins Fegefeuer verbannte. Seine reformatorische Erkenntnis, die er während des berühmten „Turmerlebnisses“ erlangte, änderte seine Vorstellung jedoch grundlegend und führte zur Erneuerung der Kirche.

Die Klasse 8c sollte dieses neue Gottesbild Luthers seiner ehemaligen mittelalterlichen Gottesvorstellung in künstlerischer Form gegenüberstellen. Hierbei sind sehr individuelle sowie äußerst kreative Schülerprodukte entstanden.

 

Nina Trentinaglia

 

Stadt ohne Sinti

Gedenken an die Herbrucker Sinti Familien, die 1943 nach Auschwitz deportiert wurden.

Schülerinnen und Schüler aus unserer Schule beteiligten sich am 8. März 2018 an der Gedenkfeier, die der Verein Dokumentationsstätte für die Stadt Hersbruck und ihre Bürger auf dem Oberen Markt ausrichtete.

Gedenken vor dem Emil – Held – Haus

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